Monate: November 2022

Danke, Dude!

“Der Dude ist nicht mehr da. Nachricht nach dem Piep. Peace Mann …“: Sven Mislintat ist nicht mehr für den VfB tätig, in den Vertragsverhandlungen wurden sich der Dude und Alex Wehrle nicht einig. Einig wurde man sich dagegen, das Arbeitsverhältnis sofort zu beenden. Natürlich gab es am Ende warme Worte von beiden Seiten, aber wir wissen ja, was wir davon halten können: nichts. Es ist keine Trennung im Guten. Denn immerhin verkniff sich der VfB diesen Absatz in seiner Pressemeldung nicht: “Ein aus Sicht des VfB absolut marktgerechtes Angebot zur Vertragsverlängerung hat Sven Mislintat abgelehnt.” Sven Mislintat wird gerne auf seine Transfers reduziert. Da waren schon einige dabei, mit denen er Fans und Fachleute beeindruckte und die den Kader verstärkt haben und zugleich auch Werte für die Bilanz geschaffen haben: Gregor Kobel, Sasa Kalajdzic, Silas, Dinos Mavropanos, Hiroki Ito, Wataru Endo. Dann gibt’s welche, bei denen er wohl eher daneben gelegen ist, wie bei Wahid Faghir, Teto Klimowicz, Momo Cissé, Maxim Awoudja oder Ömer Beyaz. Aber er hat auch solide Transfers auf dem Zettel: …

Khedira ante portas?

Glaubt eigentlich noch jemand, dass der im Sommer 2023 auslaufende Vertrag von Sven Mislintat verlängert wird? Immer wieder neue Zeitpläne und verschobene Vertragsverhandlungen, eine unterirdische Kommunikation und ein angeblich irreparabel gestörtes Verhältnis zwischen Vorstandsberater Sami Khedira und Mislintat sprechen eigentlich eine deutliche Sprache. Alexander Wehrle ging es seit seinem Amtsantritt darum, Claims abzustecken und die Machtfülle von Sven Mislintat zu beschränken, der vom ehemaligen CEO Thomas Hitzlsperger mit umfangreichen Kompetenzen ausgestattet wurde. Die Installation der drei Supernasen Khedira, Philipp Lahm und Christian Gentner und die Vorgehensweise dabei waren ein klares Zeichen. Khedira, der bei der Antritts-PK sagte, dass er in erster Linie lernen wolle, ist seitdem omnipräsent beim VfB und hat sich als eine Art Gegenpart zu Mislintat positioniert. Es ist natürlich völlig legitim, dass sich Alex Wehrle fragt, ob es für den VfB so gesund ist, dass der Sport-Direktor eine in der Bundesliga wohl einmalige Machtfülle besitzt. Es ist seine Aufgabe, die Arbeit Mislintats kritisch zu betrachten, vor allem vor dem Hintergrund, dass der VfB die letzten 18 Monate nicht gerade das Blaue vom …

Ganz großes Kino: Mislintat vs. Wehrle wird verfilmt!

Die Bundesliga macht Pause und beim VfB werden sicher mal wieder die Ergebnisse analysiert. Gleichzeitig werden die Gespräche über Vertragsverlängerungen vertagt, denn irgendwas ist ja immer. Die Cannstatter Hängepartie hat sich mittlerweile sogar bis nach Hollywood herumgesprochen: Namhafte Studios haben Interesse an der Posse rund um Alexander Wehrle und Sven Mislintat und versprechen sich davon einen Kassenschlager. Gleich sieben Produzenten konnten sich die Rechte an dem Drama sichern. Ihre Filme werden bereits im Frühjahr 2023 exklusiv auf VfB TV erscheinen, aber wir durften vorab auf die Rough Cuts schauen: Spiel mir das Lied von der Vertragsverlängerung Als wesentliches Gestaltungsmerkmal für die opernhafte Geschichte rund um Alexander Wehrle und Sven Mislintat dient die musikalische Untermalung. Der schwäbische Rapper Max Herre und der Produzent Dexter begeistern mit einer elektronischen Neuinterpretation von Ennio Morricones Titelmusik. Obwohl mit großer Symbolkraft überrascht das Ende in diesem dreistündigen Epos, in dem Wehrle und Mislintat auf Pferden gemeinsam dem Sonnenuntergang entgegen reiten. Kill Sven Eine überdrehte Autorengruppe rund um @Danny1893_ schrieb das Drehbuch, in das sie als wichtigen Bestandteil hochstilisierte Kampfszenen einbauen, …

VertikalGIF #B04VfB: Auswärtsminimalismus

Beim VfB Stuttgart ist wieder einiges los. Leider nicht auf dem Rasen. Denn im letzten Auswärtsspiel des Jahres in Leverkusen schaffte es das Team von Michi Wimmer, sich keine einzige ernsthafte Torchance herauszurbeiten. Und wie viele Auswärtssiege in der Bundesliga konnte der VfB damit im Jahr 2022 holen?   Dass ein stark durch Ausfälle geplagtes Stuttgarter Team gegen wiedererstarkte Leverkusener vermutlich nicht hoch gewinnen würde, war absehbar. Dennoch reisten wieder 3.000 VfB-Fans mit der Mannschaft mit. Eigentlich müssten die mittlerweile die Reisekosten erstattet bekommen und Schmerzensgeld oben drauf bekommen. Ihr seid echt die Größten!   Leverkusen macht meist über die starke rechte Seite Dampf und obwohl der VfB das ganz ordentlich verteidigte, wurde schnell klar, dass dem Team ohne Endo und Mavropanos schlichtweg der nötige Drive und Spirit fehlte. Das war alles viel zu brav.   Dass ein Diaby mit seinem Tempo schwer zu verteigen ist: verständlich. Dass sein Schuss zum 1:0 abgefälscht war: ärgerlich. Aber dass es gleich vier VfB-Spieler nicht schaffen, ihn am Abschluss zu hindern, ist einfach unverständlich. Wo waren Einsatz, Wille …

Der VfB wollte gar nicht gewinnen

“Mutig auftreten”, ich kann’s nicht mehr hören. Denn es wird immer nur darüber gesprochen. Auf dem Feld sieht man davon auswärts nichts. Leverkusen ist nicht gut, ähnlich verunsichert wie Gladbach letzte Woche, spielt trotz hoher individueller Klasse einen Angsthasenfußball, weil Xabi Alonso maximale Kontrolle möchte und keinerlei Risiko eingehen will. Mit welchen Leistungen Gladbach und Leverkusen gegen uns drei Punkte holen darfst eigentlich keinem erzählen. #B04VfB — Kuranyi sei Oma (@KuranyiSeiOma) November 12, 2022 Der VfB bleibt sieglos auswärts im Jahr 2022, tritt ohne Überzeugung, ohne Spannung auf, keiner beim VfB hat daran geglaubt, in Leverkusen etwas mitzunehmen. Mehr noch: Der VfB wollte gar nicht gewinnen, was wenig erstaunlich ist, nach Sven Mislintats Interview nach dem Sieg gegen Hertha BSC, als er eine Niederlage als selbstverständlich oder zumindest als sehr wahrscheinlich ansah. Er war zu diesem Zeitpunkt schon zufrieden damit, dass sein Interimstrainer bei einer Niederlage gegen Leverkusen 1,5 Punkte pro Spiel holt, hochgerechnet ein sicherer Klassenerhalt. Eine hanebüchene Rechnung und wenig leistungsfördernd vier Tage vor dem letzten Spiel des Jahres 2022. Sicher wird wieder …

VertikalGIF #VfBBC: Mavropornös!

Das war es also, das letzte Heimspiel des Jahres 2022. Es endete mit einem Last Minute Sieg. Wieder mal, muss man sagen, denn vom 4:1 Sieg gegen Bochum abgesehen, gab es fünf Ligasiege. Alle mit einem Tor Unterschied, alle mit späten Siegtreffern. Wenn das so weitergeht, sollte der VfB entsprechende Warnhinweise für die Gesundheit seiner Fans auf die Karten drucken. Gegen den Tabellennachbarn aus Berlin startete Wimmer mit Silas, Tomas und Egloff in der Startelf. Und die beiden letztgenannten sorgten dafür, dass die Zuschauer im Neckarstadion das obligatorische frühe Tor sahen. Diesmal allerdings für den VfB. Egloff spielte einen Ball zu Tomás und der einen millimetergenauen und perfekt temperierten Pass in den Lauf von Guirassy. Und wie verhält der sich glücklicherweise beim Abschluss? 1:0 nach nur drei Minuten. Ein völlig ungewohntes Gefühl für den VfB und seine Fans. Noch ungewohnter, dass das Team in der Anfangsviertelstunde ganz ohne Gegentreffer blieb. Weniger schön, dass der Berliner Treffer dann nach 19 Minuten fiel. Nach einem Ballverlust landete eine Flanke bei Lukebakio, dessen Gegenspieler Anton ihn anscheinend vergessen …

Ein Sieg für Endo

Beim Verlassen des Stadions sagte jemand hinter mir: „Fußball ist wie das Leben: Es geht auf und ab und Du wirst meistens belohnt, wenn Du es immer wieder probierst“. Das Auftreten des VfB im allgemeinen und das Spiel gegen Hertha BSC in einem Satz zusammen gefasst. Der VfB nicht mit seinem besten Spiel, oft geht etwas knapp daneben: Da kommt hier ein Zuspiel zu spät, da wird dort ein Ball vertändelt. Der eine übersieht einen Gegenspieler, der andere schließt einen Angriff viel zu früh ab. Es gelingt bei weitem nicht alles, aber man hat nie den Eindruck, als ob der VfB daran verzweifelt. Auch wenn die Verletzung von Wataru Endo einen deutlichen Bruch im Spiel nach sich zieht, in der Schlussphase ist der Willen erkennbar, unbedingt gewinnen zu wollen. Diese Zehntelsekunde, in der die Kurve das Geschehene realisiert um dann zu explodieren. Unbezahlbar. #VfB — Frank (@teufelszeug1893) November 9, 2022 Trainer Michi Wimmer jetzt mit drei Bundesligaheimsiegen in Folge und Sven Mislintats Favorit auf eine Festanstellung als Chefcoach, weil Dinos Mavropanos erst auf der Linie …

Love Borna, hate VfB-Finanzen

Ich war am Dienstag im Stadion, weil ich Borna Sosa zum letzten Mal in einem Heimspiel erleben wollte. Es dürfte bekannt sein, dass ich ein absoluter Borna-Fanboy bin. Ich habe das gesamte Spiel fast nur auf ihn geachtet, schließlich könnte es sein Abschieds-Heimspiel gewesen sein. Denn es müsste viel passieren, damit Sosa nicht den VfB verlässt. Denn der VfB braucht Geld. Wieder einmal. Zunächst: Sollte Borna Sosa im Winter wechseln wollen, sollte ihm das niemand verübeln. Er blieb schon im letzten Winter, obwohl er andere Möglichkeiten hatte und wollte mithelfen, dass der VfB erstklassig bleibt. Aber immer nur gegen den Abstieg zu spielen, ist ätzend, geht mir ja auch schon so. Sosa ist im augenblicklichen Kader der Dienstälteste beim VfB. Und wenn er in Form ist, ist er zu groß für den VfB. Es sollte also niemand überraschen, wenn Sosa den VfB verlässt. Was anderes ist, wenn der VfB den Unterschiedspieler aufgrund finanzieller Zwänge verkaufen muss. Schon im Sommer wäre es der VfB 1893 AG viel lieber gewesen, wenn auch Sosa verkauft worden wäre, jedenfalls …

VertikalGIF #BMGVfB: Die Unverbesserlichen

In den Kommentaren unter unserem Text zum Spiel wird heiß diskutiert: Liegt’s am Kader oder am Trainer, dass der VfB auswärts nicht gewinnen kann? Ebenso wichtig ist doch aber die Frage, warum das Team immer wieder die gleichen Fehler macht.   An das obligatorische frühe Gegentor haben sich die VfB-Fans mittlerweile gewöhnt. Diesmal dauerte es ganze vier Minuten bis Jonas Hoffmann für die Führung des Gegners sorgte. Dass er dabei im Rückraum völlig ungedeckt war, muss man nicht erwähnen, oder?   Die VfB-Spieler sind die Schlafmützen der Liga. Kein anderes Team bekommt so viele frühe Gegentore. Ein Defizit, das so konkret und offensichtlich ist, dass man doch eigentlich in der Lage sein sollte, es abzustellen. Hier mal drei Vorschläge: Schon 10 Minuten vor Anpfiff auf dem Platz sein. Noch ein Käffchen in der Kabine trinken. Die Ansprache ändern.   Die frühen Gegentore sind genauso wenig Pech wie die riesige Lücke, die schon die gesamte Saison über im zentralen Mittelfeld klafft. Manchmal veirren sich Endo oder Ahahamda in die offenbar verbotene Zone, aber in der Regel …

Dumm und dümmer

Es gibt nicht wenige, die die Mannschaft des VfB für nicht besonders (spiel)intelligent halten. Zu oft patzt sie in entscheidenden Situationen, zu oft wiederholt sie Fehler und hat eine quasi nicht existierende Lernkurve. Dabei verlieren an diesem Freitag wohl nur wenige Bundesligisten gegen dieses mediokre Mönchengladbach. Denn die Fohlen sind ein verunsicherter Gegner: Drei Niederlagen in Folge, ohne Yann Sommer im Tor, dazu mit der 1C Innenverteidigung mit Tony Jantschke, der bisher gerade mal 16 Bundesliga-Minuten in dieser Saison in den Beinen hatte. Der VfB ist weiter auf Negativ-Rekordjagd, jetzt 16 Spiele auswärts sieglos, obwohl gegen Gladbach durchaus etwas drin gewesen wäre. Dumm nur, dass der VfB erneut die ersten 25 Minuten nicht wirklich im Spiel ist. Dümmer, dass er sich in dieser Zeit zwei Tore fängt und den Gegner stark macht. Dumm, dass auf rechts die Flanke von Alassane Plea nicht verteidigt wird. Dümmer, dass in der Mitte Naouirou Ahamada den in den Strafraum sprintenden Jonas Hofmann laufen lässt und Borna Sosa nicht rechtzeitig und konsequent einrückt. Das ist bereits das achte Gegentor in …