Alle Artikel mit dem Schlagwort: Hoeness

Kuschelstufe Dunkelrot

Während in der benachbarten Porsche-Arena die letzten Klänge des Soundchecks für Bonez MC verklangen, beschloss Erst-Interims-und-dann-gewählter-VfB-Präsident Dietmar Allgaier die ordentliche Mitgliederversammlung des VfB Stuttgart 1893 e.V. um Punkt 17:26 und gewann damit die Wette, dass die Veranstaltung vor 17:30 beendet sein würde. Es passender Abschluss für eine Mitgliederversammlung, die vermutlich jede und jeder der 1893 Brustring-Bande zufrieden verlassen haben dürfte. Harmonie und Kontinuität Wer schon ein paar Versammlungen des obersten Souveräns des Vereins besucht hat, weiß, dass jede einzelne eine ganz bestimmte Stimmung hat. Es war vor allem Wut, als Wolfgang Dietrich 2019 abdankte, es war der Wille nach einem kompletten Neustart als Claus Vogt 2021 gewählt wurde, es war Enttäuschung und Desillusion vor acht Monaten als Vogt abgewählt wurde und Rainer Adrion zurücktrat. Und diesmal? Die Mitgliederversammlung 2025 kann man wohl am besten mit “Harmonie und Kontinuität” beschreiben: Das Präsidium in Person von Dietmar Allgaier und Andreas Grupp wurde mit starken Mehrheiten für 5 Jahre im Amt bestätigt, zwei Drittel des Vereinsbeirats wurden wieder gewählt und die Satzungsänderungsanträge wurden mit nordkoreanischen Mehrheiten durchgewinkt. Dazwischen: …

VfB-Krise decoded!

Es gibt bei DAZN ein Format namens “Decoded”. Darin beschäftigen sich Kommentatoren und Experten mit Spielern oder ganzen Clubs und versuchen, Arbeitsweisen, Fähigkeiten und Einstellungen zu identifizieren, die zum Erfolg führen. Zuletzt gab es eine Folge über das Erfolgsgeheimnis von Sebastian Hoeneß, laut DAZN “einem der spannendsten und ambitioniertesten Fußballlehrer Deutschlands”. Das ist kaum vier Wochen her und DAZN müsste sich eigentlich mit ihrem Analyse-Format mit dem Downfall des VfB beschäftigen. Aber sie können es sich sparen. DAZN muss nur bei den Diskussionen nach dem Spiel genau zuhören und die Kommentare unter Artikeln aufmerksam lesen: Dann ist ganz klar, woran es liegt, dass der VfB nach einem guten Jahresstart so abgestürzt ist. Einen der wichtigsten Gründe hat sogar der Berliner Tagesspiegel in einem seiner Artikel aufgeführt: Es kann also so einfach sein. Wir haben die Lage deswegen knallhart analysiert und schonunglos die 20 entscheidenden Gründe für Euch zusammen gefasst: Fehlende Kondition („Bruno zurückholen!“) Hoeneß wechselt zu spät Hoeneß wechselt zu früh Hoeneß wechselt falsch Hoeneß mit Gedanken beim neuen Verein Millot mit Gedanken beim neuen …

Der nette Herr Hoeneß

Sebastian Hoeneß ist ein Glücksfall für den VfB: Er macht alle Spieler besser, er hat ein Spielsystem installiert, das zum Kader passt und die Zuschauer begeistert. Er hat Stil und Niveau, er ist besonnen und reflektiert. Er findet den richtigen Ton, liegt (fast) nie daneben. Kurzum: Er ist der beste Vertreter für den VfB, den wir uns wünschen können. Für Hoeneß sind die VfB-Spiele meist „in Ordnung“. Er sieht zwar schon mal „18 unreife Minuten“ wie gegen Wolfsburg, aber er hat seiner Mannschaft trotz des enttäuschenden 1:1 in Hoffenheim eine gute Leistung attestiert. Damit hat er grundsätzlich Recht und man merkt: Er sieht immer das Gute. Bei ihm ist das Glas stets halb voll und nicht halb leer. Aber im Moment schmeckt die Leistung seines Teams ein wenig schal. Denn es geht hinsichtlich Leistung und Punkte deutlich mehr, dagegen scheint es so, als ob alle zufrieden wären. Immer wieder darauf zu verweisen „woher man komme“, ist nicht gerade leistungsfördernd. Es wurde enorm in den Kader investiert, bestehende Verträge mit Nationalspielern verlängert. Hier liegt der VfB …

VertikalGIF #VfBBVB: Modus Millot

Es war das zweite Spiel innerhalb von nur sechs Tagen, auf das Team und Fans gleichermaßen hinfieberten. Nach dem 1:3 in Madrid stand am Sonntag das Duell gegen den anderen aktuellen Champions League Finalisten an. Das Duell gegen die Rückkehrer Guirassy und Anton, das Duell gegen den Club, der gerne so spielen würde wie der VfB. Und wie groß war die Vorfreude? Aber zum “VfBsein” gehört natürlich immer auch eine gesunde Portion Skepsis und deswegen fragten sich viele Anhänger, wie scharf der Fokus des Teams nach dem Highlightspiel in Madrid sein würde. Die Antwort gab Deniz Undav bereits nach drei Minuten. Und das kam so: Maxi Mittelstädt schickte mit einem herrlichen Vertikalpass Deniz Undav in die Tiefe und dessen Abschluss kullerte so perfekt unperfekt an den Innenpfosten, dass Gregor Kobel komplett chancenlos war. Nur wenige Minuten später hatte Enzo Millot eine Kopballchance zum 2:0, aber es dauerte bis zur 20. Minute bis eine butterweiche Mittelstädt-Flanke den Kopf von Demirovic fand, der wuchtig abschloss: Viertes Spiel, viertes Tor. In der 25. und 28. Minute hatte Deniz …

VertikalGIF #VfBBMG: Du schreibst Geschichte!

Fast schon gut, dass diese Saison vorbei ist, denn so langsam gehen uns die Superlative aus, um zu beschreiben, was Sebastian Hoeneß und sein Team in dieser Spielzeit geleistet haben: Die meisten Siege, Punkterekord, Torrekord von Guirassy, Champions Leauge Qulifikation, 5 EM-Fahrer, Vizemeister. Es ist vor allem eines: historisch! Wer dabei gedacht hatte, das (ebenfalls historische!) 3:1 gegen die Bayern am 32. Spieltag sei bereits der Höhepunkt einer fulminanten Saison gewesen, wurde durch das 4:0 gegen chancen- und bocklose Gladbacher eines besseren belehrt. Denn dieses Spiel zeigte auf 90 Minuten komrimiert noch einmal alles, was uns 34 Spieltage lang begeistert hat: Einen genialen Millot, einen effizienten Guirassy, eine Defensive, die immer alles gibt und sich gegenseitig hilft, und ein Team, das nicht nur spielen, sondern auch feiern kann! Dass es ausgerechnet Silas war, der mit einem Silas Signature Solo das letzte Tor der Saison erzielte, ist eine Geschichte, die nur der Fußball schreibt. Schließlich waren es in den letzten Jahren oft Kraftakte wie der des Stürmers, die dem VfB zu Punkten verhalfen. Mittlerweile scheint es …

From zero to hero

Alles angefangen hat es mit dem Viertelfinale beim 1. FC Nürnberg. Obwohl: Eigentlich mit dem 0:3 bei Union, in dessen Folge Bruno Labbadia gehen musste. Beim 1:0-Sieg beim Club stand Sebastian Hoeneß beim VfB Stuttgart zum ersten Mal an der Seitenlinie, es folgten bis heute 42 Pflichtspiele – 2,05 Punkte erzielte er bis heute pro Partie. Übernommen hatte Hoeneß das Team auf dem letzten Tabellenplatz. Von Labbadia zwar fit gemacht, aber emotional ausgelaugt, taktisch herunter gewirtschaftet, spielerisch zugrunde gerichtet. Hoeneß begann bei Null: ohne wirkliche Hierarchie, ohne feste Spielabläufe, die Mannschaft hatte keinen Mut und verzweifelte an sich selbst. Nach einem Jahr Hoeneß steht der VfB in der sogenannten Hoeneß-Tabelle auf Platz 5 und begeistert weit über Stuttgart hinaus mit seinem schönen und erfolgreichen Spiel. Dabei war Hoeneß bei seinem Amtsantritt nicht nur Begeisterung entgegen geschlagen. Kann er wirklich VfB? Nach zwei nicht immer erfolgreichen Jahren in Hoffenheim, mit farblosen Auftritten auf und neben dem Platz? Nach dem Pokal-Viertelfinale, einem 3:2-Sieg in Bochum und dem emotionalen 3:3 gegen Dortmund stieg die Zuversicht. Vor allem hatte …

vp weekly KW30

Die Sommerpause wird nicht langweilig. Gleich am Anfang der Woche kommt schwer Verdauliches aus Bayern: Nachdem Karlheinz Rummenigge mit der Aussage “Wir sind jetzt leider angekommen an einem Punkt, an dem ich von den Ultras immer nur lese: Wir fordern dies, wir fordern das. Jetzt wollten sie Mitsprache bei der Debatte um die Verteilung der TV-Gelder“, vorgelegt hatte, Irgendwann ist auch mal Schluss, sagt Karl-Heinz #Rummenigge. Immer nur fordern. Wo kommen wir denn da hin … @FCPlayFair https://t.co/RP6jHE1mqB pic.twitter.com/hH76j4Y8i1 — rey bucanero (@ReyBucanero74) July 16, 2020 springt ihm sein Partner in crime (pun intended) Uli Hoeneß im Bayerischen Rundfunk bei: “Der Fußball gehört allen und es ist sehr wichtig, dass die Ultras begreifen, dass sie auch ein wichtiges Element sind, aber nicht alles alleine bestimmen dürfen. Ich bin immer für Kooperation, aber auch die Ultras müssen wissen, dass der Fußball auch ohne Ultras möglich ist.“ Was Hoeneß nochmal erläutern sollte: Wo und wann haben jemals im deutschen Fußball Ultras „alles alleine“ bestimmt? Mehr noch: Wo haben Ultras überhaupt jemals etwas bestimmt? pic.twitter.com/9z7P6aljqy — Philipp Köster …

Die Schönheit der Chance: So gewinnt der VfB gegen die Bayern!

Es gab Zeiten, da war die Begegnung mit dem FC Bayern München das Spiel des Jahres für die Stuttgarter. Alle bis unter den Vokuhila vollgepumpt mit Motivation, es den Bazis, Großkopferten und Lederhosenträgern mal so richtig zu zeigen. Heute ist es eher ein Spiel, in dem man Angst haben muss, eine richtige Klatsche zu kassieren. Aber auch ein Spiel, in dem die Erwartungen gering sind, ein Spiel, in dem der VfB eigentlich nur positiv überraschen kann. Eine riesige Chance also, die letzten negativen Ergebnisse vergessen zu machen und einen versöhnlichen Hinrundenabschluss zu schaffen. Und dem VfB gelingt die Überraschung, glaubt’s mir. Und das geht so: Hannes Wolf hat sich einen besonderen Matchplan ausgedacht, der sich von denen der Auswärtsspiele allerdings nur geringfügig unterscheidet: Er stellt um auf 7-2-1. Siebenerkette statt Fehlerkette. Die Abwehr bilden alle verfügbaren Defensiv-Kräfte: In der Mitte verteidigen Baumgartl, Badstuber, Kaminski. Damit die Abstände zwischen ihnen garantiert klein bleiben, bindet Wolf die drei Innenverteidiger an den Händen mit Schnüren aneinander. Auf außen wird gedoppelt mit Insua/Aogo und Pavard/Beck. Davor räumen Ascacibar und …

Mit Bunga-Bunga-Bonus’le gegen den Abstieg

Als Oli Fritsch bei ZEIT Online schrieb, dass es einen Bayern-Bonus in der Bundesliga gäbe (siehe ausführlich hier), dass also Bayern München von Schiedsrichtern bevorzugt würde, ganz unbewusst und aus falsch verstandenem Respekt, da machte er sich Bayern-Vorstand Matthias Sammer nicht unbedingt zum Freund, muss er auch nicht. Ich kann mir vorstellen, wie Herr Sammer zu Hause seine Technics-Musikanlage mit „Du lügst“ von PUR voll aufdrehte und sich die richtige Dröhnung gab, um sich erst in Stimmung zu bringen und dann Herrn Fritsch die Meinung zu geigen. Die Vorlage der ZEIT nahm Bremens Manager Thomas Eichin gerne auf, in dem er forderte, die Unparteiischen sollen ihren vorauseilenden Gehorsam gegenüber den Bayern ablegen (look hier), worauf Sammer in seiner bekannten Mischung aus Überheblichkeit und Unverschämtheit antwortete: „Der Eichin hat beim Eishockey zwischendurch mal einen Puck an den Kopf bekommen, das sind die Spätfolgen“. Sammer und Eichin führen offensichtlich ein Remake auf, sozusagen „Hoeness vs. Lemke reloaded“. Das ist amüsant zu lesen, aber die Diskussion, ob jemand im Fussball bevor- oder benachteiligt wird, ist so alt wie …