Monate: Februar 2015

Cacau_VfB_Comeback

“Barca eliminato.” – “Stuttgart kaputt.“

Vor genau 5 Jahren, kaum einer erinnert sich, speziell in diesen trüben Zeiten, war ein großer Tag für den VfB und irgendwie auch für mich. Mein Kumpel Sammy sagte vor 5 Jahren und noch ein paar Wochen mehr „Komm’, gegen Barcelona sind wir im Stadion und dann fahren wir auch gleich ins Nou Camp!“ Meine Antwort „Gereist wird erst ab Viertelfinale!“ ignorierte er nichtmal und besorgte zusammen mit Heikx Karten für Hin- und Rückspiel des Champions League-Achtelfinals gegen den FC Messi Barcelona. Da stand ich am 23.02.2010 vor dem Palm Beach, fror mir den Arsch ab, das Wulle war einfach auch zu kalt. Ich wartete auf Sammy, was eigentlich nie vorkommt, denn er ist immer und überall vor mir da, es schiffte jedenfalls und ich bekam langsam kalte Füße. Es war eng unter den Schirmen und es wurde gerempelt, aber die Fans waren euphorisch, zumindest zuversichtlich, ich weiss heute gar nicht mehr wie das geht. Jeder hatte so ein Grinsen im Gesicht, einer sagte “Der Messi kriegt heute auf die Socken” und alle so “Yoahhhrrr!”. …

Gazi Stadion auf der Waldau

Sehnsucht: Liga zwei

Es gibt bekanntlich nicht viel, was die Fans der “Roten” und der “Blauen” eint. Doch aktuell könnte man meinen, dass beide Fanlager hoffen, ihre Farben in der kommenden Saison in Liga Zwo spielen zu sehen. Höchste Zeit also, dahin zu gehen, wo es weh tut und wo Fußball noch Wadenkrampf und Bluterguss ist und kein Selfie-Scheiß im Mannschaftsbus. Die Rede ist von der Drittliga-Partie der Stuttgarter Kickers gegen Arminia Bielefeld. Als Kind der A2, aufgewachsen zwischen den Abfahrten Ostwestfalen/Lippe, Bad Salzuflen und Herford Ost, bin ich natürlich Arminia-Fan. Das Schöne daran: Es wird nie langweilig. Vier Ligen und Gegner vom DSC Wanne-Eickel bis Bayern München bieten ein breites Spektrum der Unterhaltung. Als ich zu Zweitligazeiten studierte, konnte ich mir gleich nach der Vorlesung noch schnell das Montagsspiel auf der Alm angucken und musste nicht mal das Auto umparken. Ich erinnere mich gut an das damalige Zweitliga-Spitzenspiel gegen TB Berlin mit Hermann Gerland als Trainer. Ging damals übrigens 3:1 aus. Berlin traf bereits früh, aber Tore von Rydlewicz und Labbadia (Doppelpack!) drehten die Partie. Das Team von Thomas von Heesen war …

Mit Shooter Schorsch ist für den VfB noch alles drin

Es gibt auch gute Nachrichten rund um den VfB, es ist nicht alles schlecht: Nach sechs Spielen wurde in einem Heimspiel wieder ins Tor getroffen, es sind nur vier Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz und die Konkurrenten aus Freiburg, Berlin, Paderborn und Hamburg machen nicht gerade einen übermächtigen Eindruck. Dazu sind es die Fans, die zum Verein stehen und für herzzerreissende Szenen nach dem Spiel sorgen, als sie versuchen, den völlig deprimierten Timo Baumgartl aufzurichten. Soweit das Gute, weshalb der Klassenerhalt absolut noch drin ist und es keinen Grund gibt, aufzugeben. Überdies ist der Umgang mit Flitzern in Stuttgart sehr tolerant. Es durfte ein zugegeben friedlicher, aber wohl berauschter Fan aufs Feld laufen, sich kurz mit Marco Reus über dessen Monatsgehalt austauschen, um dann in aller Seelenruhe und von Ordnungskräften unbehelligt wieder das Feld zu verlassen. Die Tatenlosigkeit und Naivität im Stadion steht geradezu symbolisch für den VfB. Wenn man mal Form und Zustand der Mannschaft außen vorlässt, ist der Klassenerhalt noch machbar. Es muss aber ein Impuls von außen her. #VfB — Seriouz (@SeriouzRH) …

Letzte Chance Trainerwechsel?

Wenn der uninspirierte Rumpelfussball nicht einmal mehr zu Teilerfolgen führt, muss womöglich ein letzter Akzent gesetzt werden: Ein Trainerwechsel. Der Trend beim VfB geht sowieso zum Dritt-Trainer. Es war zudem schon der zweite verheerende Spieltag für den VfB. Konkurrenten gewinnen, es gibt in dieser Saison anscheinend nicht wieder zwei Mannschaften außer dem VfB, die unbedingt absteigen WOLLEN. Drüben bei Facebook hat Thomas ausgerechnet, dass in den verbleibenden 13 Spielen ungefähr sechs Siege her müssten, damit die Klasse gehalten wird. Sechs Siege? Das kann nur einer wie Superman schaffen. Perfekter Spieltag für den VfB. Nicht. #abgehängt #rettendesufer #letzter — Kessel.TV (@kesseltv) February 15, 2015 Nur, wer soll es denn richten? Sport-Vorstand Robin Dutt himself? Hat man ja gesehen, wie Bremen rockt, nachdem er nicht mehr auf der Bank sitzt. Oder der kürzlich in Leipzig entlassene Alexander Zorniger? Ein Trainer aus der zweiten bzw. dritten Liga (bei Sonnenhof-Großaspach) ohne jegliche Erfahrung in der höchsten Spielklasse, geschweige denn vom Druck des Abstiegskampfes. So einer soll den Herren Harnik, Gentner, Ibisevic und Niedermeier sagen, wo es lang geht? Glaubt …

(Wie) ist der VfB zu retten?

VfB-Spiele sind wie SM-Spiele. Das ist schlimmer als Kehrwoche am Samstag morgen, Bananenweizen auf Ex oder Shopping-Queen anschauen. Wann hört das Leiden endlich auf? Mit dem Gang in die zweite Liga? Glaubt doch das Ding nicht. Da fängt die Quälerei erst richtig an: Aue, Darmstadt, Bielefeld, Sandhausen, Bochum, Fürth, da graut’s einem jetzt schon. Wer glaubt – mit welcher Mannschaft auch immer – der sofortige Wiederaufstieg wäre realistisch, der unterschätzt die zweite Liga und überschätzt die (möglicherweise neuen) Entscheidungsträger des VfB. Der Abstieg muss also unter allen Umständen verhindert werden. Traumtänzer, die sich eine “Reinigung” in Liga 2 erhoffen, sollten kurz in sich gehen: Ein Abstieg bedeutet für den VfB, nicht nur finanziell, auf Jahre abgehängt zu sein. Lasst uns also konstruktiv sein! Wie ist der VfB noch zu retten? Man muss es ehrlich sagen: Die Bundesliga braucht den VfB Stuttgart sportlich nicht. Übelstes Gekicke, gesichtslose Mannschaft, tote Augen und derbe Phrasen nach dem Spiel, keiner wird die Stuttgarter vermissen. Außer vielleicht den VfB-Fans. Aber dies ist der Blick auf das heute. Der VfB kann auch Spaß …

Serey Dié: Einer wie Mark van Bommel

Ottmar Hitzfeld hat im Laufe seines Trainerlebens viel Interessantes gesagt: Er erfand den „Profffi“, meinte “Fußball ist kalkulierbar, ich weiß, was machbar ist und was nicht“, blendete Emotionen aus (“Ich habe mir angewöhnt, keine Gefühle zu zeigen“) und und sein Erfolgsgeheimnis bei Bayern war, dass er auf einen „Aggressive Leader“ setzte. Das war Mark van Bommel, der eigentlich von niemandem geliebt wurde. Von den Mitspielern nicht, die täglich mit ihm trainieren mussten. Von den Gegenspielern nicht, die ihm wegen seiner Sensen und Ellbogenchecks aus dem Weg gingen. Und von den Schiris nicht, die sich vor seiner wütenden Meckerei fürchteten. Wenn er mit weit aufgerissenen Augen auf die Schiedsrichter zustürmte, flüchteten die meistens vor ihm und verschluckten die Pfeife. Kurz: van Bommel machte all die Dinge, die sich andere nicht trauten. Er war sicher auch derjenige, der im Schulhof ordentlich Prügel austeilte. Die brave Mannschaft des VfB könnte so einen ganz gut gebrauchen. Einen, der mal Zeichen setzt. Auch Vedad Ibisevic kann Zeichen setzen, aber er macht das äußerst unklug und lässt sich dabei auch noch …

Macht Huub Stevens den VfB (noch) schlechter?

Dass der VfB-Trainer ein absoluter Fachmann ist, der schon alles gesehen hat, bewies er kurz vor der Beginn der PK, als er Pep Guardiola eine kleine Geschichte erzählt. Dass er ihn schon kenne als er soooo klein war (hält seine Hand etwa auf Hüfthöhe) und dass Guardiola ihm bei einem Jugendturnier in Lloret de Mar aufgefallen sei, dass der kleine Pep aber einen sonderbaren Laufstil gehabt habe. Dabei konnte sich der Huubster kaum einkriegen vor Lachen, ein sonniges Gemüt hat er also, der VfB-Übungsleiter. Glaubt man gar nicht, die Medien werden ja nicht müde, ihn als griesgrämigen Ewiggestrigen darzustellen. Dass der VfB gerade 0:2 gegen Bayern München verloren hatte, es also kaum Grund für gute Laune gibt – geschenkt. Hatte ja sowieso jeder erwartet, immerhin habe man “über weite Strecken gut mitgehalten”. Damit ist man in Stuttgart schon zufrieden. “Gute Ansätze”, “1. HZ auf Augenhöhe”, “Paroli geboten”, “Leistung hat gestimmt” Ich bereite mich auf das #VfB-Bullshitbingo vor. — twofourtwo (@two_four_two) February 7, 2015 Dass nicht alle fröhlich sind angesichts der schlechtesten Heimbilanz aller Bundesligisten, nach …

Meister des Minimalismus

Vertikalpass-Chefanalyst abiszet hängt auf überteuerten Konzerten Londoner One-Hit-Wonder ab und lässt uns zurück im Elend. Während Heikx mental gefestigt genug ist, um sich ein VfB-Spiel über 90 Minuten anzugucken, ziehe ich wie immer die Konferenz vor. Natürlich in der stillen Hoffnung, den HSV, Bremen und vielleicht sogar Dortmund verlieren zu sehen. Als ich um kurz nach acht einschalte, liegt Hamburg bereits vorne und als endlich nach Köln geschaltet wird und die Aufstellung durch das Bild tickert, fällt das Tor für Bremen. Immerhin weiß ich 105 Minuten später, dass man sich als VfB-Fan weiterhin auf Dortmund verlassen kann. In der ersten Halbzeit wird gefühlt drei Mal nach Köln geschaltet, aber auch das könnte man sich schenken, denn es passiert nichts. Das Schlimme daran: Man ist fast schon froh darüber. Das kommt einem vor als würde man 2 Schildkröten zusehen die hilflos auf dem Rücken liegen und nicht aus der Lage rauskommen… #KOEVFB #VfB — Johannes Maier (@Jojo_Maier) February 4, 2015 Ähnlich denkt anscheinend auch Huub Stevens. Er hat gegenüber dem Spiel gegen M’gladbach nur eine Änderung …

Köln, Karneval, olle Kamellen

abiszet nimmt sich eine Auszeit und geht zum Singalong mit Alex Clare. Das ist die Chance für mich, mal wieder in den Fußballjournalismus einzugreifen. Das will ich natürlich nicht vermasseln und bereite mich akribisch vor. 45 Minuten vor Anpfiff wird der Sky Receiver aktiviert und der korrekte Kanal angewählt. Alles klappt. Als nächstes die Startaufstellung recherchieren. Die Bild hatte vorab Leitner und Werner rausgeschrieben und dafür Maxim und Ibisevic in die Startelf gehievt. Aber ein Huubster hält sich nur bedingt an Ratschläge. Er bringt mal wieder den Harnik als Sturmspitze und irgendwo hat er noch den Sararer rausgekramt. Los geht’s. Auswärtsstärke gegen Heimschwäche, ich habe große Erwartungen. Der VfB beginnt ordentlich. Im Vergleich mit den letzten Spielen verbringen die Brustringträger viel Zeit in der gegnerischen Hälfte und es kommt auch zu Torchancen. Im Gegenzug kommt Köln zu nichts. Aber wenn man ehrlich ist, passiert nicht sehr viel. Ich habe meine Erwartungen zu hoch gehängt und muss mir andere Ziele suchen. Ich bin jetzt zufrieden damit, dass ich keinen Puls habe. Das ist mal ein Spiel, …

VfB mit Herz

Warum ich VfB-Heimspiele anschaue? Es muss Liebe sein.

Es ist kalt und ungemütlich im Stadion, man sieht sowieso schlechter als bei Sky, dazu gibts keine Wiederholungen und ich vermisse Jässica Kastrop. Was man zudem geboten bekommt, ist dürftig und wenn man sich über Tore freuen will, dann nur über die des Gegners: Seit dem 18. Oktober (8. Spieltag) hat der VfB zu Hause nicht mehr getroffen. Martin Harnik war es beim 3:3 gegen Leverkusen, seit dem gelingt den Stuttgartern in 464 Minuten offensiv nichts mehr. Man muss leiden können, wenn man zu einem VfB-Heimspiel geht. Oder es muss Liebe sein. Ich persönlich finde ein VfB-Heimspiel aus verschiedenen Gesichtspunkten interessant. Die Anfahrt ist meist ein Abenteuer, mit dem Auto sowieso, aber auch mit den Öffentlichen, pünktlich zu Heimspielen fahren die S-Bahnen alles andere als zuverlässig und dazu wird gerne an Weichen, Stellwerken oder Tunneln herumgebastelt, so dass der Halt an wichtigen Stationen ausfällt. Die Planer scheinen keine VfB-Fans zu sein. Urban Adventures also, um nach Cannstatt zu kommen. Ich bin dort aufgewachsen, frische Jugenderinnerungen auf, denke an Flirts im Eiscafe Gamba, an feuchtfröhliche Abende …