Alle Artikel mit dem Schlagwort: Krise

Wie kommt der VfB aus dem Negativlauf heraus?

Der VfB ist so etwas wie ein Spezialist darin, dass Dinge in Folge immer wieder funktionieren – oder stets misslingen. Man könnte meinen, der VfB hat Serien und Läufe erfunden. Denn der VfB kennt sich aus mit Läufen: Letzte Saison lief es sensationell, alles funktionierte, der VfB zog die 50:50-Spiele und qualifizierte sich als Vizemeister für die Champions League. Diese Saison hat der VfB wieder einen Lauf: einen Negativlauf, nichts funktioniert, die 50:50-Spiele gehen allesamt verloren und derzeit an Europa zu denken, erscheint lächerlich. Der VfB kennt sich vor allem aufgrund seiner Geschichte aus mit Läufen. Einem guten Lauf folgt immer ein schlechter, das gehört zum VfB-sein dazu. Nach einem Erfolg kommt stets der Einbruch. Remember 1992, 2007 und jetzt 2025. Erklären können das wohl nur Peter Reichert und Günther Schäfer. Sie haben alles erlebt, waren immer dabei. Sie wissen: Der VfB ist schon seit je her eine Gefühlsmannschaft. Wenn sie das Gefühl hat, alles zu können und jeden schlagen zu können, dann spielt sie sich in eine Euphorie. Die Spieler reißen einander mit, helfen …

VfB-Krise decoded!

Es gibt bei DAZN ein Format namens “Decoded”. Darin beschäftigen sich Kommentatoren und Experten mit Spielern oder ganzen Clubs und versuchen, Arbeitsweisen, Fähigkeiten und Einstellungen zu identifizieren, die zum Erfolg führen. Zuletzt gab es eine Folge über das Erfolgsgeheimnis von Sebastian Hoeneß, laut DAZN “einem der spannendsten und ambitioniertesten Fußballlehrer Deutschlands”. Das ist kaum vier Wochen her und DAZN müsste sich eigentlich mit ihrem Analyse-Format mit dem Downfall des VfB beschäftigen. Aber sie können es sich sparen. DAZN muss nur bei den Diskussionen nach dem Spiel genau zuhören und die Kommentare unter Artikeln aufmerksam lesen: Dann ist ganz klar, woran es liegt, dass der VfB nach einem guten Jahresstart so abgestürzt ist. Einen der wichtigsten Gründe hat sogar der Berliner Tagesspiegel in einem seiner Artikel aufgeführt: Es kann also so einfach sein. Wir haben die Lage deswegen knallhart analysiert und schonunglos die 20 entscheidenden Gründe für Euch zusammen gefasst: Fehlende Kondition („Bruno zurückholen!“) Hoeneß wechselt zu spät Hoeneß wechselt zu früh Hoeneß wechselt falsch Hoeneß mit Gedanken beim neuen Verein Millot mit Gedanken beim neuen …

VertikalGIF #VfBSGE: Die große Baustelle

Was hatten wir uns darauf gefreut, dass der Ball endlich wieder rollt. Das überraschende 2:2 in München lag zwar erst eine Woche zurück, aber nach der Mitgliederversammlung und der denkwürdigen Pressekonferenz fühlte es sich an wie ein Jahr – mindestens! Also gegen die Eintracht aus Frankfurt, deren Fans in Marseille wirklich viele unschöne Erlebnisse hatten. Dagegen musste sich eine Auswärtsfahrt trotz Brücken- und Tunnelsperrungen, massiven Polizeiaufkommen und halb abgerissenen Stadion ja fast wie Wellness-Urlaub anfühlen, oder? Auch für die Polizei Stuttgart war es ein großer Tag: Zu dem “Hochrisikospiel” durften sie alles ausführen, was der Fuhrpark hergab. Es hätte vermutlich auch niemanden gewundert, wenn im Neckar noch eine Polizeifregatte vor Anker gegangen wäre, um den Stadtfrieden gegen die Fußballfans zu verteidigen. Aber kommen wir zum Spiel: Josha Vagnoman war zwar nicht mehr gesperrt, aber dafür verletzt und konnte nicht spielen. Einzige Veränderung zum 2:2 in München: Chris Führich kam für Tiago Tomas in die Startelf. Aber das änderte nichts daran, dass der VfB mal wieder früh zurücklag. Dummes Foul von Anton, schlechte Abwehr von Müller, …

Warum der VfB so schlecht dasteht

So eine Headline wollte ich schon immer machen. Die StZ/StN sind voll davon oder besser: verwenden nur diese Art von Teaser auf ihrer Webseite. Dann muss das ja funktionieren! Beim VfB Stuttgart funktioniert in dieser Saison hingegen ziemlich wenig. Woran das liegt? Es ist ganz einfach, wir haben es für Euch aufgeschrieben. Immer, wenn man nicht weiter weiß, wird sie beschworen und oft bemängelt, dass sie fehlt: die Mentalität. Gesehen und gesprochen hat diese Mentalität noch niemand, aber wichtig soll sie sein, sie ist wie eine Art zwölfter Mann auf dem Spielfeld und sie kann Spiele gewinnen – oder eben auch nicht, wenn sie denn fehlt. Der Mannschaft fehlt sie ganz sicher nicht, wie Sven Mislintat nicht müde wird zu betonen. Es fehlen dem Team jedoch Gier und in manchen Situationen Leidenschaft und Widerstandskraft. Vor allem gegen direkte Abstiegskonkurrenten. Das könnte man in sofern interpretieren, dass sich einige Spieler zu fein sind, gegen vermeintliche Underdogs wie Fürth, Bochum oder Bielefeld zu performen. Eine gewisse Überheblichkeit also, nur, wem soll die unterstellt werden? Wataru Endo, dem …

Well, that escalated quickly …

Schon bemerkenswert: Vor nicht mal zwei Wochen hielt ich es für vertretbar, das VfB-Spiel gegen Bielefeld zu besuchen. Heute halte ich es für eine meiner dümmsten Entscheidungen der letzten Jahre. Es kommt einem vor, als sei das vorerst letzte Heimspiel des VfB Stuttgart schon eine Ewigkeit her. Unsere größte Sorge Anfang März war schließlich, dass das Spitzen- auch ein Geisterspiel wird. Elf Tage später hat die zweite Liga wie alle anderen auch längst ihren Betrieb eingestellt. Mannschaftssport findet – egal auf welcher Ebene – nicht mehr statt, Sport-, Spiel- und Bolzplätze sind deutschlandweit geschlossen. Und die anfänglichen Überlegungen, ob der VfB Stuttgart mit dem aktuell zweiten Platz eventuell bereits aufgestiegen ist, sind mittlerweile komplett irrelevant geworden. Denn während wir (und ihr hoffentlich auch) zuhause ausharren, damit nicht noch mehr Menschen an dem Coronavirus sterben, sorgen sich Arbeitnehmer um ihre Jobs und Unternehmen um ihre Existenz. Aktuell steht definitiv mehr auf dem Spiel als ein Aufstieg. Viel mehr. Denn, machen wir uns nichts vor, auch die Clubs mit ihren Multi-Millionen-Etats werden um ihr wirtschaftliches Überleben kämpfen …

Update oder Neustart?

“Der Impuls im Fußballgeschäft, nach Rückschlägen ins Bekannte zu flüchten, ist groß”. Das schreibt der geschätzte Tobias Escher als Abschluss seiner taktischen Analyse des Walterballs in der aktuellen 11 Freunde Ausgabe. Auch bei vielen Fans scheint dieser Wunsch inzwischen recht groß zu sein. Kein Wunder, nach der dritten Niederlage in Folge mit einem Torverhältnis von 3:9(!). Dabei geht es gar nicht darum, dass man dem Trainer nicht Zeit und Rückschläge eingesteht, sondern eher darum, dass es immer schlimmer statt besser wird. Vor ziemlich genau drei Monaten bestritt der VfB sein erstes Heimspiel der Saison gegen Hannover 96. Okay, mittlerweile wissen wir, wie es um die wahre Leistungsfähigkeit der Slomka-Truppe bestellt ist, aber dennoch: Die Stimmung war elektrisierend, 52.000 Zuschauer waren gespannt auf den “Walterball” unter Ergebnisdruck, ein Raunen ging durch die Schüssel, als Gregor Kobel immer wieder – mehr oder weniger riskant – ins Aufbauspiel eingebunden wurde. Nach der schweren Verletzung von Marcin Kaminksi kam ein junger Abwehrspieler in die Mannschaft – und erzielte prompt ein spektakuläres Eigentor. Die Reaktion: Aufmunterung durch das Team, Applaus …

Die Woche der Wahrheit

In neun von zehn Spielen gewinnt der VfB gegen Holstein Kiel. Im zehnten holt sich Holger Badstuber ein sau-blöde gelb-rote Karte ab und Emiliano Insua hüpft eine Fußbreite hoch, um eine Flanke zu verteidigen. Nico Gonzalez und Silas lassen ihre Torchancen liegen und schon ist der VfB in der Herbstkrise. Wegen diesem einen Spiel? Die Panik-Orchester bei vielen Fans und auch in Teilen der Medien spielen sich schon warm. Klar, gemotzt wird immer und 0 Punkte gegen die beiden Tabellenletzten ist jetzt nicht die optimale Ausbeute. Aber ist es ein Grund zur Panik? Gar ein Grund, den Trainer in Frage zu stellen? Wirklich nicht. Aber eins muss man sagen: Herr Walter, wir haben (mehr als) ein Problem. Wie stressresistent er und sein Team sind, wie gut sein System funktioniert, werden wir in der Woche der Wahrheit sehen: 2x HSV, dann gegen Dynamo Dresden. Das sind die Schlüsselspiele der Saison. Danach werden wir wissen, in welchen Modus der VfB schaltet: Krisen- oder Erfolgs-Modus? Auf welche Faktoren kommt es an? Personal Castro rein, Castro raus, Castro rein. …

Ein Käfig voller Narren …

Es wird von VfB-Vorstand und Führungsspielern behauptet, der Teamgeist würde stimmen, die Mannschaft hätte begriffen, um was es geht. Problem nur: Auf dem Feld sieht man es nicht. Es sei fast dieselbe Mannschaft, die letzte Saison Platz 7 geholt hätte, wird uns ungläubig erzählt. Problem: Die Rückrunde als Maßstab zu nehmen, ist unprofessionell und weltfremd. Die Ansprache des Trainers wäre gut, er wäre fokussiert, er weiss, was er macht (ja was denn sonst!?), so wird es erzählt. Problem: Auf dem Spielfeld sehen wir wenig davon. Die Rahmenbedingungen für Erfolg seien geschaffen, wird stets wiederholt, die Phrase von den „professionellen Strukturen“ bei jeder Gelegenheit bemüht. Problem: Der sportliche Erfolg stellt sich nicht ein. Die Methode, mit unverschämten Lügen, frechen Behauptungen über die eigene Managementfähigkeit und leeren Versprechungen Fans, Publikum und Medien ruhig zu halten, funktioniert nicht. Wie auch? Michael Reschke und Wolfgang Dietrich verhalten sich in aller Öffentlichkeit vereinsschädigend, in dem sie Pablo Maffeo öffentlich an die Wand nagelten und damit dessen Marktwert massiv reduzierten. Dabei ist gerade dieser Transfer das Zeugnis eigener Unfähigkeit: Entweder es …

Die Führungsspieler – wo sind sie?

Christian Gentner gibt, assistiert von seinen süßen Hunden, eloquente Interviews, Ron-Robert Zieler redet sich Auftritte schön („bitter“), Holger Badstuber ist verletzt und beleidigt und joggt auf dem Nebenplatz. Mario Gomez schließlich meint, dass es mal ein anderer als er im Sturmzentrum versuchen könnte. Das 17-jährige Supertalent Leon Dajaku womöglich? Mit Nicolas Gonzalez und Chadrac Akolo scheint derzeit nichts anzufangen zu sein, aber ein solches Greenhorn in dieser Situation reinzuwerfen, würde ein wenig an den Umgang mit Timo Werner erinnern. Die Misere liegt an der Unsichtbarkeit der sogenannten Führungsspieler, zu denen ebenfalls Dennis Aogo, Andreas Beck, Emiliano Insua und Gonzalo Castro zu zählen sind. Unsichtbar nicht vor den Mikrofonen, sondern auf dem Platz. Sie sind keine Leistungsträger, sie gehen nicht mit gutem Beispiel voran und geben den jungen Spielern keinen Halt. Der VfB Stuttgart hat also aktuell eine Hierarchie, die offensichtlich nicht funktioniert. Doch hat Markus Weinzierl den Mut, diese aufzubrechen oder bleibt ihm gar nichts anderes übrig als aufgrund der dünnen Spielerdecke auf formschwache Führungsspieler zu setzen? Wahrscheinlich liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte: …

Der Hoffnungsträger

Es gibt im Moment wenig Grund, optimistisch zu sein. Denn nichts funktioniert beim VfB Stuttgart: Auf dem Platz folgt regelmäßig ein Zusammenbruch und in der Öffentlichkeit präsentieren sich die Club-Bosse genau so orientierungslos wie die Mannschaft nach einem Gegentor. Deshalb ruhen die Hoffnungen auf einem Mann: Markus Weinzierl. Er macht einen ruhigen Eindruck und lässt es sich auch nicht nehmen, unmissverständlich auf Fehlentwicklungen hinzuweisen: „Ich habe nur 16 Spieler“ ist ein klarer Hinweis an Michael Reschke, dass der Kader seiner Meinung nach deutlich zu dünn geplant ist. Wenn Weinzierl sagt, dass „gegen Vereine auf Augenhöhe nicht die notwendigen Punkte geholt wurden“ ist das nicht nur ein schlechtes Zeugnis für seinen Vorgänger, sondern auch ein Gruß an Christian Gentner, der der Meinung war, dass man nicht unbedingt gegen Mainz, Düsseldorf und Freiburg gewinnen müsse. Es ist beruhigend zu wissen, dass Weinzierl eine eigene Sicht der Dinge hat und sich hoffentlich von niemandem reinreden lassen wird. Weder von Reschke, der dem Vernehmen nach regelmäßig bei Tayfun Korkut vorstellig wurde, was Wolfgang Dietrich auch indirekt bestätigte („Wir haben viele konstruktive Gespräche mit Korkut …