Alle Artikel mit dem Schlagwort: Korkut

Okay, ich bin schwierig.

Ja, ich gehöre ganz offensichtlich zu dem berüchtigten „schwierigen Umfeld“ des VfB Stuttgart. Weil ich mehr als zwei Punkte nach vier Bundesligaspielen gegen Mainz, Bayern, Freiburg und Düsseldorf erwartet habe in dieser Saison. Und mehr als planlosen Angsthasen-Fußball. Weil ich vom Trainer und dem Team eine Spielidee erwarte – mit einem Kader, der mit 30 Millionen aufgerüstet wurde und der mehr Möglichkeiten bietet als in der zurückliegenden Runde. Okay, ich bin schwierig. Weil ich mir mehr vorgestellt habe als in der Offensive auf das Prinzip Zufall zu setzen und auf mehr gehofft habe als auf lange, hohe Bälle in die Nähe von Mario Gomez . Wahrscheinlich bin ich sogar extrem schwierig, weil ich mir tatsächlich erhofft hatte, dass Tayfun Korkut seinen Underdog-Fußball nicht auch noch gegen Gegner auf Augenhöhe wie Mainz, Freiburg und Düsseldorf spielen lässt. Weil ich erwartet habe, dass er nicht immer  die gleichen Spieler aufstellt, sondern die Optionen nutzt, die ihm Michael Reschke mit den frühen Sommertransfers gegeben hat. Zumal in der Vorbereitung genug Zeit vorhanden war, mit dem nahezu kompletten Kader …

Korkut: „Mein Plan ging auf!“

Ungläubiges Staunen bei vielen VfB-Fans, als sie die Aufstellung von Tayfun Korkut für das Auswärtsspiel in Freiburg sahen: Beck statt Maffeo? Gonzales statt Donis? Gentner und Castro als Flügelzange? Auch wir fragten uns: “Was denkt er sich dabei?” Und da wir ihm die Fragen nicht selbst stellen können, haben wir uns “seine Antworten” gleich selbst gegeben. Ein Interview, das nie stattfand: Herr Korkut, was haben Sie sich dabei gedacht? “Ich wusste, dass man Freiburg nur mit einer ganz ausgeklügelten Taktik schlagen kann. Meine Aufstellung zwang  die Freiburger und sogar unsere eigenen Fans zum Kopfschütteln und genau das wollte ich. Die Startelf sollte den Gegner verunsichern, was mir super gelang. Nur ganz am Anfang ging meine Idee nicht auf, als ausgerechnet die jungen Nic Gonzales und Santi Ascacibar den Konter ermöglichen und Freiburg mit Tempo auf unser Tor zuging. Aber noch mehr Erfahrung konnte ich beim besten Willen nicht auf den Platz bringen. Emiliano Insua ist der Mann für die entscheidenden psychologischen Momente, das sieht man schon an seiner Frisur. Ich bin froh, dass er meine Idee …

Willkommen an Bord der Stuttyacht

Dank kessel.tv wissen wir: Es heißt “Stuttgart”, nicht “Stuggi”. Doch seit Michael Reschke beim VfB am Ruder ist und seine Vorliebe für Pressekonferenzen entdeckt hat, ist auch immer häufiger von “Stuttyacht” die Rede. Sechs Wochen vor dem ersten Saisonspiel in Mainz ist es an der Zeit, sich an Bord dieser Stuttyacht mal gründlich umzugucken. Aber vorher ein Blick zurück: Vor 24 Monaten war der VfB Stuttgart in den stürmischen Gewässern des Abstiegskampfs aus dem Ruder gelaufen und krachend an den Klippen des Klassenerhalts zerschellt. Anschließend trieb das Geisterschiff ohne sportliche Führung und ohne klaren Kurs durch die Vorbereitung auf die zweite Liga. Erst nachdem Jan Schindelmeiser angeheuert hatte und man Jos Luhukay über die Planke geschickt hatte, hatte der VfB wieder einen klaren Kurs: Junge Matrosen mit viel Potenzial sollten gemeinsam mit erfahrenen Seemännern wie Gentner und Insua nicht nur den Aufstieg klarmachen, sondern auch für eine rosige Zukunft stehen. Zurück im Jetzt: Weder Jan Schindelmeiser noch Hannes Wolf sind noch an Bord, aber trotzdem ist der VfB Stuttgart klar auf Erfolgskurs. Dafür sorgte natürlich …

Love, Peace & Selfie: Die Mitgliedersammlung 2018

Love is in the Air beim VfB! Die Fans lieben die Mannschaft, die Mitglieder ihren Präsidenten und die Mannschaft liebt die Fans. Die Mitgliederversammlung im Schnelldurchlauf: Die Vorstände und Aufsichtsräte wurden entlastet – das war ja auch nicht immer so. Selbst ein Millionenverlust in 2017 beunruhigte niemanden wirklich, die Vertragsverlängerung mit Wundertrainer Tayfun Korkut wurde bekannt gegeben, auch die Vorstände Röttgermann und Heim sind vier weitere Jahre an Bord. Und Thomas Hitzlsperger wird sowieso immer gefeiert, Hannes Wolf übrigens erhielt ebenso lange anhaltenden Applaus. 1063 Mitglieder anwesend. Jedes Jahr mehr Mitglieder und jedes Jahr kommen weniger. Auch traurig aber vielen willkommen. #VfBMV — Paul (@paule1893) 10. Juni 2018 #VfB Präsident Wolfgang #Dietrich: “In allen Bereichen gilt für uns: Mitglieder kommen an erster Stelle.” #VfBMV — VfB Stuttgart (@VfB) 10. Juni 2018 Dass bei den Mitgliedern die Mitgliederversammlung nicht mehr ganz die Zugkraft hat und der überwiegende Teil der aktiven Fanszene nicht teilnahm, kommt dem VfB Stuttgart sicher nicht ganz ungelegen. Dass die Mitglieder trotzdem eine starke Community bilden, soll nun durch den Mannschaftsbus, sowas wie …

Warum es keine gute Idee ist, vorzeitig mit Tayfun Korkut zu verlängern

Tayfun Korkut hat einen guten Job beim VfB gemacht. Ach was, er hat einen sensationellen Job gemacht! Besser hätten es auch Jürgen Klopp und Pep Guardiola nicht machen können. Rückrundenzweiter, im Schnitt mehr als zwei Punkte pro Spiel und dann auch noch über die Bayern hinweg gefegt wie ein Tayfun (sorry!). Warum also nicht mit dem Erfolgstrainer der Rückrunde verlängern? Weil es eine alte VfB-Regel gibt: Kommt Herbst, kommt Trainerwechsel. Will heissen: Nach einer Zeit des Aufschwungs folgt immer im Herbst der Abschwung. Das Management und Überstehen dieser Krise ist die wahre Prüfung für einen VfB-Trainer. Noch besser wäre es natürlich, wenn es diese Krise gar nicht geben würde. Also, warum nicht abwarten und dann mit Tayfun Korkut verlängern? Dann sehen alle beim VfB Stuttgart klarer, ob der Erfolg der Rückrunde nachhaltig bleibt oder ob es der übliche Trainerwechsel-Effekt war. Anders als in den Jahren zuvor scheint auch der Kader sehr früh festzustehen, so dass Korkut im Gegensatz zu seinen Vorgängern von Anfang an mit dem kompletten Team arbeiten kann. Wir wollen nicht wieder nur …

Die unheimlichen Fälle des VfB

Freiburg. Auswärtssieg. Schon wieder. Der dritte in Folge! Insgesamt ist der VfB Stuttgart jetzt sieben Spiele in Folge ungeschlagen. 37 Punkte. Zu 99% den Klassenerhalt in der Tasche. Jetzt mal ehrlich: Bin ich der einzige, dem das merkwürdig vorkommt? Klar, Tayfun Korkut hat an den richtigen Stellschrauben gedreht und generell einen klasse Job gemacht. Er lässt jetzt einfach, hoch und weit spielen, was perfekt funktioniert, weil mit Mario Gomez ein exzellenter Wandspieler vorne drin steht. Sein Kader besteht aus 15 Spielern, der Rest ist außen vor. Wagenburg-Mentalität. Und das klappt hervorragend wie man sieht. Dennoch erklärt das nicht den unheimlichen Erfolg des VfB, seit Korkut hier Trainer ist. Denn eine derartige Serie hätte vermutlich nicht mal Pep Guardiola mit diesem Kader geschafft. Und überhaupt: Wenn das alles auf die Korkut’schen Maßnahmen zurückzuführen wäre, frage ich mich, warum er auf seinen bisherigen Stationen einen Punkteschnitt von 1,0 und nicht von 2,6 hatte. Das ist doch alles nicht mehr normal. Aber vielleicht paranormal? Ehrlich, es muss doch mehr dahinterstecken als eine einfache Taktik, die die Spieler nicht überfordert …

Bei Geburt getrennt.

Tayfun Korkut erinnert an Jürgen Kramny. Beide sehr spröde im Auftritt, beide keine großen Kommunikatoren, beide keine Innovatoren, sondern sehr pragmatisch bei Spieltaktik und Mannschaftsaufstellung. Sie machen das, was sie können und was die Mannschaft kann. Kramny hatte lange noch dieses verschmitzte Lächeln, als ob er es gar nicht fassen konnte, Bundesligatrainer zu sein. Korkut dagegen freut sich mehr nach innen, selbst bei Toren. Die Ergebnisse ähneln sich ebenfalls. Kramny begann mit acht Punkten aus den ersten vier Spielen, Korkut mit zehn. Es ist kein komplizierter Fußball, den Korkut spielen lässt, aber einer, den der Gegner furchtbar anstrengend und nervig finden kann. Genervt war auch Niko Kovac und stocksauer, dass der VfB die Eintracht auf sein Niveau hinunter gezogen hat. Korkut hat das „kompakt stehen“ erfunden, er ist Mister Kompakt. Und wenn dann doch mal einer durchkommt, dann wirft sich jemand aufopfernd in die Schussbahn wie die deutschen Eishockeyspieler in Pyeongyang. Benschamäh Pavard kann nicht nur elegant, sondern auch spektakulär, wie übrigens auch Timo Baumgartl. Beide haben unter Korkut einen Qualitätssprung gemacht. Click on the …

Das neue TK Maxx-Prinzip beim VfB Stuttgart

Einst hieß es, der VfB sei keine normaler Absteiger. Dann hieß es, er sei kein normaler Aufsteiger. Und vielleicht stimmte das sogar. Doch unter Tayfun Korkut ist das anders: Endlich spielt der VfB so wie ein Aufsteiger nun mal spielt. Spielverzögerungen, taktische Fouls, Spielunterbrechnungen ohne Ende, Diskussionen mit dem Schiri, Standardsituationen ziehen. Der Korkut-VfB ist unangenehm zu spielen, er ist ein ekliger Gegner, manchmal wirkt es fast so, als ob da 11 Santi Ascacibars auf dem Feld stehen. Beim Gegner und seinen Fans löst diese Spielweise jedenfalls Brechreiz aus. Spätestens, wenn der Schiedsrichter zum 27. Mal auf Foul an Gomez entscheidet. Und das ist gut so. Denn aus nur drei Toren hat der VfB so sieben Punkte geholt. Dank der Qualität von Gomez und Daniel Ginczek, vorne aus wenig viel zu machen. Und wenn man sich wünscht, dass nach 65 Minuten Donis oder Akolo zur Entlastung kommen, parkt Korkut den VfB-Bus im Strafraum und macht die Vierer- zur Achterkette. Das ist das neue TK Maxx Prinzip beim VfB. Selten schön, aber aktuell ziemlich erfolgreich. Santiago …

VfBeziehungskrise

Seit wir hier 2014 angefangen haben, mussten durften wir schon so einiges mit dem VfB Stuttgart erleben: Einen Fastabstieg, die wilde Zorniger-Zeit, die Kramny-Katastrophe, das Dutt-Desaster und den unnötigsten Abstieg aller Zeiten. Die kurze Luhukay-Ära, die überraschenden Engagements von Jan Schindelmeiser und Hannes Wolf. Die  Großkreutz-Affäre, den Aufstieg, die Ausgliederung, den Rauswurf von Schindelmeiser und vieles mehr. Wahnsinn eigentlich. Aber alles andere wäre ja auch langweilig. Jedenfalls ist es nicht das erste Mal, dass sich die VfB-Fans in zwei Lager teilen. Und verglichen mit den Anfeindungen rund um die Ausgliederung ist der Ton unter ihnen diesmal sogar sehr gemäßigt. Aber vielleicht ist genau das das Problem. Ist aus einer leidenschaftlichen Affäre ein pragmatische Zweckehe geworden? Dieses Gefühl konnte man jedenfalls am vergangenen Sonntag im Stadion bekommen. Dass der VfB Stuttgart selbst entweder völlig unsensibel gegenüber den Befindlichkeiten seiner Fans ist, oder dass es den Verantwortlichen schlichtweg egal ist, ist auch nichts neues.  Und wurde auch in der vergangenen Woche wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Während die Fans am “Deadline Day” flehentlich auf dringend benötigte Neuzugänge …

Dumm kickt besser?!

Was hat der moderne Fußballer im Kopf? Den nächsten Friseurbesuch, das nächste Tattoo-Motiv und den nächsten Auto-Kauf? Oder doch das nächste Spiel und den nächsten Gegenspieler? „Salopp gesprochen, verblöde ich seit zehn Jahren, halte mich aber über Wasser, weil ich ganz gut kicken kann.“, sagte Nils Petersen vor einigen Wochen in einem Interview und meint, die Freiburger Zuschauer seien klüger als er. Vielleicht sind in Stuttgart die Zuschauer klüger als Dennis Aogo. Der gab nach dem Spiel zu Protokoll, dass „der Trainer uns nicht mit Informationen überfrachtet hat“. Da haben wir also den Grund für die Entlassung Hannes Wolfs: Er hat die VfB-Spieler ganz offensichtlich intellektuell überfordert. Mussten die VfB-Spieler bei Wolf die Packingrates ihrer Gegenspieler auswendig lernen? Wurden vor dem Anpfiff in der Kabine die Schuhgrößen der gegnerischen Mannschaft abgefragt? Wir wissen es nicht. Aber nachdem bereits Tayfun Korkut in der PK vor dem Spiel in Wolfsburg ankündigte, seine Spieler mit weniger Informationen aufs Feld zu schicken, scheint dies ein Knackpunkt zu sein. Dennis #Aogo: „Wir haben uns trotz des Rückstandes nicht hängen lassen …