Alle Artikel mit dem Schlagwort: VfB

Miroslav Klose

Wenn schon Klose, dann den echten!

Ibisevic nach Wolfsburg, Kuranyi zurück zum VfB, das hatte sich so mancher VfB-Fan gewünscht. Anstatt dessen geistern Felipe Santana (auf der Bank von Schalke) und Timm Klose (nicht der Weltmeister, sondern der Schweizer auf der Bank von Wolfsburg) durch die Medien. Also wieder die Ersatzbänke der Bundesliga leer kaufen. Werden die alten Transferpläne von Fredi Bobic umgesetzt? Aber das wird der neue Sport-Vorstand Robin Dutt verhindern. Hoffentlich. Arrigo Sacchi, Meistertrainer des AC Milan in den 80er- und 90er-Jahren, sagte einmal: „Ein guter Trainer muss kein guter Spieler gewesen sein – genauso wenig wie ein guter Jockey ein Pferd gewesen sein muss.“ Deshalb traue ich Dutt durchaus zu, den VfB auf allen Ebenen wieder bundesligareif zu machen. Mit Robin Dutt wird also alles besser? vertikalpass sagt: Im Prinzip ja, denn …  Als ehemaliger Trainer hat er ein Gespür für Spieler. Als erfolgreicher Kickers-Trainer weiss er, wie man einen Kader-Umbruch bewerkstelligt. Als ehemaliger Freiburg-Trainer weiss er wie man viel aus wenig machen kann. Als gescheiterter Werder-Trainer, weiss er, was man alles falsch machen kann. Als gescheiterter Leverkusen-Trainer weiss …

Schwein mit Ball

Ist Fussball wirklich so einfach?

“Diese aufgetischte Geschichte hätte ich nie geglaubt”, ereiferte sich Heribert Bruchhagen bei Sky. Der Vorstandsvorsitzende von Eintracht Frankfurt und ehemaliger Boss von Armin Veh weiter: “So ein Blödsinn, das hätte ich nie zugelassen. Nach schweren Niederlagen darf man einen Trainer nicht alleine lassen, damit der nicht auf dumme Gedanken kommt”. Bruchhagen sprach vom Rücktritt Vehs und stellt die Führungsqualitäten von Präsident Bernd Wahler in Frage. Auch Jürgen Klopp, selbst auch nicht gerade in einer komfortablen tabellarischen Lage, zeigte sich genervt: “Als ob es so einfach wäre, dass durch einen Trainerwechsel das Glück zurück kommt”. Fakt ist jedoch: Der VfB hat in Freiburg mächtig Schwein gehabt. “Dieses Spiel hätte ich nicht gewonnen”, so Veh. Fussball ist also ganz einfach. Vor dem Spiel Huub Stevens muss einige Umstellungen vornehmen, Daniel Schwaab und Oriol Romeu sind gesperrt, für sie kommen Florian Klein und sein Liebling Carlos Gruezo. Dazu rücken Timo Werner und Sercan Sararer für Filip Kostic und Daniel Ginzcek in die Mannschaft. Das Team hat ein Durschnittsalter von 23,3 Jahren. Taktisch wird fluid gewechselt zwischen einem defensiven 4-5-1 …

Trainer oder Team: Wer ist schuld an der VfB-Krise. Teil II.

Nachdem wir uns gestern in Teil I die Verteidiger und die Doppelsechs angeguckt haben, gehen wir heute in die Offensive. Sind das Mittelfeld und der Angriff des VfB Stuttgart bundesligatauglich oder muss nachgebessert werden? Christian Gentner Zweimaliger Meister. Der Kapitän. Einer, der voran gehen sollte. Der andere mitziehen und motivieren sollte. Sollte. Was hatte der VfB für Kapitäne: Ohlicher, Allgöwer, Verlaat, Soldo, Meira. Respektspersonen, die wegen ihrer Leistung und Persönlichkeit im Team anerkannt waren. Ich mag Gentner sehr, aber er ist kein Spielführer. Das einzige, was an Ohlicher erinnert, ist Gentners Spielweise: Er ist überall auf dem Platz unterwegs, kaum auf eine Position festgelegt, vom zentralen Mittelfeld zieht er auf die Mittelstürmer-Position, weicht auch mal auf die Außenbahn aus. Eigentlich ein moderner Box-to-Box-Player, aber defensiv ist Gentner oft nicht da, wo er sein sollte. Ich denke, er wäre ohne Binde stabiler und für die Mannschaft wertvoller. Wobei eine Degradierung seinem Selbstvertrauen und seiner Stellung im Team schaden würde. Ein Teufelskreis. (abiszet) Zuverlässig, kopfballstark, mannschaftsdienlich. Gentner ist der Leim, der den Laden zusammenhält. Oder das zumindest tun sollte. Abgesehen …

VfB-Krise. Trainer oder Team

Trainer oder Team: Wer ist schuld an der VfB-Krise?

Borussia Dortmund ist ein gutes Beispiel, dass der Tabellenplatz nicht immer ein realistisches Abbild der Leistungsfähigkeit eines Teams ist. Kommen jedoch wie beim VfB Stuttgart zu einer bedrohlichen Tabellensituation auch noch die damit korrespondierenden Leistungen, ist klar: Dieses Team ist momentan zu schwach für die Bundesliga. Dafür kann es zwei Gründe geben: Entweder fehlt es dem Kader an Qualität oder dem Trainer gelingt es nicht, das Potenzial der Mannschaft abzurufen. Oder, und das ist die furchtbarste Kombination überhaupt: es trifft beides zu. Über die Gründe für den Sturzflug der Schwaben ist man sich momentan nicht ganz einig. Denn während die Stuttgarter Zeitung Armin Veh in die Pflicht nimmt, sieht der kicker in seiner Montagsausgabe akuten Handlungsbedarf, sobald der Wintertransfermarkt geöffnet wird. Nicht mal im kleinen und gemütlichen vertikalpass-Headquarter sind wir uns einig, woran es denn nun liegt. Während abiszet mit dem aktuellen Kader wenig Chance auf den Klassenerhalt sieht, bin ich der Meinung, dass es am Trainer und nicht an der Qualität der Spieler liegt. Deswegen haben wir uns das Team mal Position für Position vorgenommen. Es versteht sich von …

VfB: Sorglos in die Krise. Bild: Lario Tus / Shutterstock.com

Sorglos durch die Nacht

Samstagabend. Flutlicht. Der VfB Stuttgart hat gerade gegen den Tabellenletzten Werder Bremen verloren. Bremen hat zwei Torchancen aus zwei Eckbällen und schießt zwei Tore. Florian Klein stellt sich den investigativen Fragen von Jessica Castrop (da würde mir auch ganz anders werden). Klein entschließt sich, diesem journalistischen Stahlbad mit Lockerheit zu begegnen. Souverän nimmt er die Schuld beim 1:0 auf sich und gibt unumwunden zu, dass die Umstellung von Mann- auf Raumdeckung bei Eckbällen unter der Woche zwar geübt wurde, das festgelegte Verhalten aber wohl nur im Kurzzeitgedächtnis angekommen sei. Zum Schluss zwinkert er Frau Castrop charmant zu, außerhalb des Bildes steckt er ihr wahrscheinlich noch seine Telefonnummer zu. Im Interview ist es eine leicht aufgesetzte Lockerheit gepaart mit österreichischer Leichtigkeit, im Spiel ist es bei allen einfach Sorglosigkeit. Torchancen von Christian Gentner und Martin Harnik werden wurstig vergeben, hinten bei Eckbällen halbherzig verteidigt. Man hat beim VfB Eindruck, als ob man nicht verstanden hätte, um was es geht. “Bei uns ist im Moment vielleicht ein bisschen der Wurm drin”, untertreibt Klein. “Bei den Toren wirst …

“Steh auf, Du Memme!”

Samstag, 14 Uhr, Fellbach, rund 4 km Luftlinie vom Daimler Stadion entfernt. Ein Garten, zwei kleine Tore. Ich hatte mich mit meinem Freund Sammy auf ein Spiel zwei gegen zwei eingelassen, Gewinner sollte das Team sein, das als Erster zehn Punkte hat. Gegner waren die beiden Söhne Sammys: Sieben und zehn Jahre alt, beide bevorzugen das robuste Spiel. Sammy schoss einst die zweite Mannschaft des TSV Westhausen zum Aufstieg, Höhepunkt meiner “Karriere” war ein Einsatz als Balljunge (siehe hier). Sammy und ich führten schnell 5:1, wir agierten clever, spielten unsere Größenvorteile aus. Die beiden Jungs hielten gut dagegen und das Spiel begann sich zu drehen. Hinten grätschte der eine wie Maik Franz, vorne netzte der andere wie Mario Gomez in seinen besten Zeiten. Franz und Gomez in einer Mannschaft? Undenkbar? In Fellbach nicht. Das Spiel wurde härter, Sammy wurde von hinten umgemäht, mich traf ein Tritt voll ans Schienbein. Als ich mich beschwerte und ein pädagogisch wertvolles Gespräch führen wollte, erhielt ich als Antwort: “Stell Dich nicht so an, Du Memme!” und Maik Franz’ seine …

Danke, Armin Veh!

Wir Stuttgarter sind Freunde von Kontinuität, Zuverlässigkeit und Berechenbarkeit: Wir hören seit 25 Jahren die Fantastischen Vier, fahren unseren Doimler, trinken draußen schon immer in der Kälte unser Bier im ehemaligen Klohäusle “Palast” und wenn wir zappeln und feiern wollen, dann fällt unsere Wahl seit ewigen Zeiten auf die “Boa” und den “Perkins Park”. Deshalb kommen wir mit Armin Veh derzeit nur schwer zurecht. Jede Woche eine neue Aufstellung, neue Spieler, ein neues System, “so goht’s doch net!” Und was sollte das jetzt in Frankfurt? Timo Werner und Antonio Rüdiger auf der Bank, dafür der ausgemuserte Sercan Sararer von der U23 direkt in die Startformation. Das kann doch nicht gut gehen. Doch, das kann. Danke, Herr Veh, was haben Sie mit der Mannschaft gemacht, dass sie innerhalb von einer Woche zwei Spiele des Jahres abliefert? Zehn Tore in drei Spielen? Das müssen Sie mir erklären und dann sagen ich Ihnen mal was zu Ihrem Styling. Denn, bei allem Respekt, so wie in Frankfurt können Sie nicht rumlaufen. Wirklich nicht. Herr Veh, Ihr Coaching ist auf …

Geschenk

Wie der VfB die Punkte herschenkt

Es geht aufwärts! Der VfB verbessert sich kontinuierlich: Erneut kein Gegentor in den letzten zehn Minuten und sieben Spiele schon kein Tor eines Ex-Stuttgarters in dieser Saison: Traore, Schipplock, Bicakcic, Schieber, keiner traf (gut, dass die meisten von ihnen gar nicht auf dem Feld waren). Nach dem 3:2 der Berliner sind es die ganz kleinen Erfolge, über die man sich freuen kann. Aber: Wenn der VfB gegen eine solche Mannschaft nicht gewinnt, gegen wen dann? Eine völlig verunsicherte, strukturlose Berliner Mannschaft gegen die der VfB nach fünf Minuten nach einer traumhaften Kombination sogar in Führung geht. “A gmahte Wiesn”, würde der Bayer sagen. “Heiligx Blechle”, murmelt der Stuttgart-Fan kopfschüttelnd nach dem Spiel. Michael Preetz wie Jos Luhukay sprechen einhellig davon, dass es das beste Berliner Spiel der Saison war und das ist eine Watschn’ für den VfB. Berlin hat sich durch einige neue Spieler bei weitem nicht gefunden, macht aber weniger Fehler und nutzt die des VfBs gnadenlos aus. Wenn ein Spieler wie Änis Ben-Hatira neben Salomon Kalou der beste Berliner Spieler ist, dann ist …

Der Nächste, bitte! Wie eine Krise beim VfB abläuft

Innerhalb von 18 Monaten wurden alle von Fans und Medien kritisierten Personen entfernt: Gerhard Mäuser, Dieter Hundt, Bruno Labbadia und jetzt Fredi Bobic. Wen erwischt es als Nächsten? Den Busfahrer? Seit 2010 hat sich der VfB vom Dauergast in den internationalen Wettbewerben zum Abstiegskandidat entwickelt. Die Krisen laufen dabei immer gleich ab. Es sind stets vier Stufen, nach denen alles ein bisschen schlechter ist als vorher. Eskalationsstufe 1: Ein Sündenbock muss her “Kräfte freisetzen”, “Bock umstoßen”, “Sperre im Kopf lösen”, damit werden Spieler, Trainer und Funktionäre in dieser Phase zitiert. In der Vergangenheit war immer der Trainer dran, das Gesetz der Serie reisst nun mit der Entlassung Fredi Bobics, der als Hemmschuh für ein leistungsförderndes Umfeld galt und Spieler verpflichtete, die sich nicht weiter entwickeln und offensichtlich nicht zueinander passen. Ob dies zu einer sofortigen Verbesserung des Teams und der Ergebnisse führt? Armin Veh scheint sich nicht so sicher zu sein und hat gleich die Stufe 2 gezündet. Früher als sonst in einer VfB-Krise. Eskalationsstufe 2: Personelle Konsequenzen in der Mannschaft Die Frage war: Wen …